Zu den Ergebnissen des Informationsgespräches mit Harald Hillebrand, Vorstand der Bengel-
KEH eG, der im Juni gegründeten Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Kelheim erklärt
Dr. Thomas Gambke, MdB Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Finanzausschuss:
„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Energieerzeugung in Bürgerhand kommt.“ Nur ein Wechsel der Technik der Energieerzeugung von Atom auf Erneuerbare reiche nicht aus. Die Bürger müssen von Anfang an in die Planungen eingebunden sein und die Möglichkeit haben, sich an der Erzeugung der Energie zu beteiligen. Dazu bieten Genossenschaften eine besonders geeignete Basis: Die Idee von Wilhelm Raiffeisen der breiten Bürgerbeteiligung sei mit Energiewende wieder sehr aktuell.
Die Bengel-KEH eG mit Sitz in Abensberg (Bengel-KEH steht für die BürgerENergieGEnossenschaft im Landkreis-KEHlheim) sei erst im Juni gegründet worden, habe aber bereits mehr als 60 Mitglieder. „Die Idee hat gezündet“, zeigt sich Hillebrand überzeugt.
Thomas Gambke dringt darauf, dass die Kommunen jetzt die wichtige Aufgabe einer wirklich umfassende und professionelle Raumordnung angehen und auch zeitnah umsetzen. Dabei sollten nicht nur Flächen für Windkraft, sondern auch für Biomasse und Freiflächenphotovoltaik ausgewiesen werden. Die Kommunen müssen sich dabei an dem Ziel einer 300 % -Versorgung orientieren, denn nicht alle Standorte werden letztendlich bebaut werden können.
Raumplanerische Gesichtspunkte müssten genauso berücksichtigt werden wie Landschafts- und Naturschutz. Dazu komme, dass Städte nicht die Flächen hätten, um eine eigene Versorgung mit Erneuerbaren umzusetzen. Auch deshalb müsse der ländliche Raum nicht nur für den eigenen Bedarf sondern darüberhinaus Energie bereitstellen. Dies bedeute aber gleichzeitig auch eine große Chance für eine wirtschaftliche Entwicklung.
Im Bild: Richard Zieglmeier, Vorsitzender der Grünen im Landkreis Kelheim, Harald Hillebrand, Vorstand der Bengel-KEH eG und Dr. Thomas Gambke, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
Gute Morgen.
Ich finde es auch von zentraler Bedeutung, dass die geeigneten Flächen schnellstmöglich ausgewiesen werden. Gerade die Freifläche, die ja seit Mitte des letzten Jahres aus der Förderung des EEG herausgefallen ist, wird schneller, als viele glauben, eine wirtschaftliche Erzeugung von Solarstrom erlauben. Bereits jetzt kommt es in den Sommermonaten fast regelmäßig dazu, dass Solarstrom an der Börse zu niedrigeren Preisen gehandelt werden kann als herkömmlich erzeugter (Merit-Order-Effekt).
Die BENGEL-KEH wird hiervon insbesondere dann profitieren können, wenn das EEG ausgelaufen ist. Während heute die PV-Stromerzeugung bereits attraktiv ist und eine anständige Rendite erwirtschaften kann, wird es künftig sogar moch besser werden. Ein Modell mit Zukunft! Ich bin froh, dabei zu sein.