Bericht Generalversammlung 2016

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Bengel erzielte hervorragendes Ergebnis, Ausschüttung konstant bei 2,5%

Startschuss für E-Carsharing durch Bengel-KEH folgt

Die Genossenschaft Bengel-KEH eG hat sich auch 2015 wieder grundsolide weiterentwickelt, ein hervorragendes Ergebnis erzielt und an Finanzkraft zugelegt.

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Martin Biendl und Vorstandssprecher Harald Hillebrand erläuterten zum 5-jährigen Jubiläum der Energiegenossenschaft in einem kurzen Rück- und Ausblick die Entwicklung von Bengel vor vollem Saal im Abensberger Jungbräu. Besonders begrüßen konnten die beiden, Bürgermeister Josef Häckl, 2. Bürgermeister Rudolf Dürmeyer und die Kreisräte Josef Egger und Fritz Mathes. Dr. Biendl verlas den Prüfungsbericht des bayerischen Genossenschaftsverbandes, in dem die einwandfreie Führung und Entwicklung der Genossenschaft besonders hervorgehoben wurde. Bei den Neuwahlen wurden Hans Zirngibl und Bürgermeister Jörg Nowy in ihren Aufsichtsratsämtern ohne Gegenstimme bestätigt (84 Stimmen).

Den Geschäftsbericht erläuterte Steuerberater Georg Huber. Die Genossenschaft verfügt demnach zum 31.12.2015 über ein Anlagevermögen von 2.957.092 EUR (Vj. 3.124.411 EUR), das sind 95,8 % der Bilanzsumme (Vj. 96,2 %). Zum 31.12.2015 halten 398 Mitglieder 3.226 Anteile, was einem Kapital von 1.613.000 EUR entspricht. Die Eigenkapitalquote stieg dadurch auf beachtliche 57,1 % der Bilanzsumme (Vj. 52,2 %). Die Bankverbindlichkeiten wurden um 207.693 EUR zurückgeführt. Auch der Umsatz konnte bei gleichbleibender Nennleistung nochmals gesteigert werden, Die Zinsausgaben konnten aufgrund der hohen Tilgungsleistungen auf 41.307 EUR oder gegenüber dem Vorjahr um 18,4 % gesenkt werden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 132.796 EUR (Vj. 132.504 EUR). Dieses Ergebnis hat (natürlich) auch nicht unerhebliche Steuerzahlungen zur Folge: für das Jahr 2015 sind insgesamt 30.305 EUR an Steuern zu bezahlen, davon alleine 18.552 EUR Gewerbesteuer, die in der Region verbleiben. Die weiterhin sehr positive Geschäftsentwicklung lässt es zu, für das Geschäftsjahr 2015 wiederum eine Bruttodividende von 2,5 % auf die gezeichneten Geschäftsguthaben der Mitglieder auszuschütten.

In der Versammlung wurde nachgefragt, ob man den Sitz der Genossenschaft verlagern würde, nachdem die Stadt Abensberg eine Mitgliedschaft bei Bengel ablehnt, aber dennoch nicht unerhebliche Gewerbesteuereinnahmen erhält. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Martin Biendl erläuterte, dass dies geprüft werde, dafür aber nur Kommunen in Frage kommen, die Mitglied sind, die Genossenschaft unterstützen und günstige Gewerbesteuersätze aufweisen.

Nachdem mit 10-H, der EEG-Novellierung und dem Bau neuer Stromtrassen zum Transport von Kohle- und Atomstrom der Ausbau von Erneuerbaren Energien endgültig gestoppt werden soll, wird es Zeit für die Bürgerinnen und Bürger, wieder aktiv zu werden. Gerade im ländlichen Bereich muss Car-sharing die oft lückenhaften öffentlichen Verbindungen auf lange Sicht ergänzen. Und die Entwicklung, so Hillebrand, wird gerade auch im Bereich autonomes Fahren die Mobilität und den ÖPNV revolutionieren. Künftig so seine Vorstellungen wird man sich per Handy einloggen und zu einem gewissen Zeitpunkt ein Auto buchen, das einen selbständig von A nach B bringen wird. Erste Ansätze sind bereits auf dem Markt.

In seinem Impulsvortrag stellte Ludwig Friedl seine Energieagentur Regensburg vor, die Kommunen und Privatleute im Bereich Energieeinsparung berät. Er präsentierte den Vorschlag, eine Energieagentur auch im Landkreis Kelheim zu gründen und wunderte sich, dass dies bis heute noch nicht geschehen sei. Durch die beispielhafte Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Regensburg würde in der Region sehr viel bewegt. Energienutzungspläne und -konzepte würden erstellt und umgesetzt. Er ging in seinem Referat vor allem auch auf die E-Mobilität ein. Reichweiten von 400 – 500 km bei Taxen seien mittlerweile Stand der Technik. Die Autos sind leise, produzieren keine Abgase und der Fahrspaß ist enorm. Standardautos schaffen je nach Modell momentan 60 – 100 km. Hier stehen jedoch technische Verbesserungen unmittelbar bevor, sodass die Reichweiten vor allem für den Zweitwagen genügen sollten.

Die Genossenschaft Bengel-KEH e.G. hält zum Thema E-Mobilität eine öffentliche Veranstaltung ab. Dabei wird Maria Politzka von der Kommunalen Energiegenossenschaft KERL eG. am Mittwoch, 27.07.2016 ab 19:30 Uhr, das Erfolgsmodell der Landkreisgenossenschaft aus Regensburg eingehend erläutern. Veranstaltungsort ist die Gaststätte Wastlwirt, Gerhart-Hauptmann-Str. 25, 93077 Bad Abbach.

Harald Hillebrand ist sich sicher, dass dieses Modell auf Bengel übertragbar ist. Er sieht im E-Car-Sharing derzeit eine der wenigen Möglichkeiten, sich im Bereich Erneuerbarer Energien zu betätigen und für Bengel eine Chance, hier nun wieder einmal Zeichen zu setzen. Der Startschuss dazu könnte in Bad Abbach fallen.